Home Ehemann Familienvater Schrebergarten FSM Gini-Koeffizient ZX81 Obsoleszenz SETI@Home
SciFi
Science Fiction....

... Michael Rennie was ill
The day the earth stood still
But he told us where we stand.
And Flash Gordon was there
In silver underwear,
Claude Rains was the invisible man.
Then something went wrong
For Fay Wray and King Kong,
The got caught in a celluloid jam.
Then at a deadly pace
It came from... outer space.
And this is how the message ran...
[...]
(Titelmusik der Rocky Horror Picture Show, alternative Filmsequenz)

Für mich begann eigentlich alles mit der ersten Mondlandung am 21.Juli 1969 um 2:17 MEZ, als die Mondfähre "Eagle" im Meer der Ruhe aufsetzte. Die Tage vorher hatte ich "Raumpatrouille - die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion" gesehen, die aus Anlass des geschichtlichen Ereignisses wiederholt wurde. Die später Geborenen können sich wahrscheinlich nicht klar machen, was die damalige Landung auf dem Mond bedeutete. Man hoffte darauf, als nächstes zum Mars zu fliegen, und in den folgenden Jahrzehnten das Sonnensystem zu erschliessen, was auch in der SF der damaligen Zeit zum Ausdruck kam. Leider kam es anders, doch für mich entfachte es damals das Interesse an fremden Welten, sei es in ferner Zukunft, in ferner Vergangenheit, in fernen Galaxien oder parallelen Universen.

Anfang der 70er Jahre kam "Raumschiff Enterprise" nach Deutschland, mit Captain Kirk, Chefwissenschaftler Spock, Arzt McCoy und Chefingeneur Scotty jeden Samstag abend um 18:00 Uhr im ZDF, was sich leider mit der Sportschau meines Vaters überschnitt... Meist allerdings durfte ich die Enterprise sehen. Die Serie feuerte so meine Phantasie an, dass ich zusammen mit einem Freund die Raumschiffe mit Lego nachbaute und wir die Episoden nachspielten. Bald schon stiess ich auf die Heftromane der Perry Rhodan-Serie, und stieg ab Band 623 "Markt der Gehirne" von Willy Voltz ein - eine Serie, die mein weiteres Leben beeinflussen sollte.

In den 70ern habe ich neben Enterprise auch andere SF gesehen, erinnert sei an die Serien "UFO", "Alpha Alpha", "Time Tunnel", "Telerop 2009 - es ist noch was zu retten", "Immer wenn er Pillen nahm", "Mini-Max oder die unglaublichen Abenteuer des Maxwell Smart". Ich habe sicherlich einige vergessen bzw. kann mich an die Titel nicht mehr erinnern, aber das war der Stoff, der meine Kindheit und Jugend prägte.

1978 kam die nächste Phase - STAR WARS kam in die Kinos, und plötzlich war SF in aller Munde. Konnte ich bis dahin in den damals noch existierenden Tauschzentralen für Hefte und Taschenbücher auf ein reichhaltiges SF-Angebot zurückgreifen, so schmolzen diese drei oder vier Regalmeter auf ein winziges Eckchen von 30 cm zusammen. SF verkaufte sich wie blöde, und dementsprechend war der Gebrauchtmarkt (ja, so was gab es damals, heute gibt es Bücherschränke) ziemlich leergefegt. Entsprechend der Nachfrage brachte die Perry Rhodan-Redaktion ein eigenes SF-Magazin auf den Markt, passenderweise "PERRY-RHODAN-MAGAZIN" tituliert. Für mich was das insofern wichtig, da ich dort 1980 meinen ersten Leserbrief plazierte, und damit in Kontakt mit dem SF-Fandom kam. Zwar hatte ich vorher schon jahrelang auf den Leserkontaktseiten der Rhodan-Hefte von SF- und PR-Clubs gelesen, mich aber nie bemüßigt gefühlt, Kontakt aufzunehmen. Jetzt aber war meine Adresse bekannt, und kurze Zeit später erhielt ich die Werbung, einem neu gegründeten SF-Club beizutreten, der IVSF (Interessenvereinigung für SF) - was ich dann nach mehreren ausgetauschten Briefen (nicht Mails...!) auch tat.

Damit war ich endgültig im SF-Fandom angekommen. Dieses Jahr ist auch insofern wichtig, als der BÄRCON in Berlin nicht nur der SFCD-JahresCon war, sondern auch mein erster SF-Con überhaupt, den ich besucht habe. Seitdem bin ich jedes Jahr auf mindestens einen, meist mehrere SF-Cons zu finden. Erwähnt seien stellvertretend neben den SFCD-JahresCons der HanseCon, der DortCon (bzw. die Vorgänger NRW-Con), der ColoniaCon, und der BuchmesseCon, wobei ich die beiden letzteren schon sehr lange nicht mehr beehrt habe. Über die IVSF wiederum wurde ich auf ein Treffen in Hannover aufmerksam, das von SFCD-Mitgliedern initiiert worden war, und auf dem ich im April 1981 das erste Mal auftauchte. Aus diesen monatlichen Treffen wurde dann die SFGH, zu deren Gründungsmitgliedern ich im Dezember 1981 gehörte. Bald darauf trat ich dann auch dem SFCD bei, dem größten und ältesten deutschen literarischen SF-Club.

Die IVSF verschwand nach wenigen Jahren wie so viele PERRY-RHODAN-CLUBS von der Bildfläche, der SFCD und auch die SFGH sind bis heute existent, und bilden einen Anlaufpunkt für Leute, die sich über das reine Lesen und Konsumieren mit der Science Fiction auseinandersetzen wollen. Mit der Gründung einer eigenen Familie wurde für mich die SF und sein Fandom zur zweitwichtigsten Sache der Welt, aber diese Position wird sie wohl bis an mein Lebensende behalten.

Wer sich jetzt für das Thema Science Fiction, SF-Fandom und Co interessiert, findet hier weiterführende Informationen:

SF-Gruppe Hannover Science Fiction Club Deutschland SFCD: Forum im SFNet SFCD: Deutscher SF-Preis SFCD: Curt-Siodmak-Preis Phantastische Bibliothek Wetzlar Villa Galactica

PS: Im übrigen wohne ich in der schönsten Stadt Deutschlands, Hannover, der "Großstadt im Grünen" :-)#